Was kosten die Geisteswissenschaften?
Die geisteswissenschaftliche Forschung bindet relativ wenige Ressourcen. Ein geisteswissenschaftliches Studium kostet die Universität pro Kopf rund 6000 Franken jährlich. Ein Physikstudium schlägt mit 70'000 Franken zu Buche, ein Medizinstudium mit mehr als 100'000 Franken. (Aussage Antonio Loprieno, BAZ, «Wer soll das teure Studium bezaheln?», 04.02.2013)
Gemäss dem BfS (Bildungsfinanzen, 2014, S. 25) gingen 2012 30% der Vollkosten der Universitäten auf das Konto der Naturwissenschaften (bei 17% der Studierenden), 26% auf das von Medizin und Pharmazie (bei 10% der Studierenden). Die Geistes-und Sozialwissenschaften binden nur 16% der Vollkosten (bei 32% der Studierenden). Einzig die Wirtschaftswissenschaften mit 6% und die Rechtswissenschaften mit 4% der Vollkosten bedürfen verhältnismässig zur Anzahl Studierende (15% resp. 11%) einer vergleichsweise noch bescheideneren Finanzierung.
Gemäss neueren Statistiken hat sich die Verteilung der Kosten zwischen den Fachbereichen der universitären Hochschulen kaum verändert (Hochschulstatistik - Ausgabe 2018, BFS)
«Diese Verteilung lässt sich grösstenteils durch die spezifischen Einrichtungen und teure Infrastruktur erklären, ohne die die Bereiche exakte und Naturwissenschaften sowie Medizin und Pharmazie nicht funktionieren könnten. Daraus entstehen, insbesondere für die Forschungstätigkeiten, entsprechende Ausgaben. Folglich liegen ihre Gesamtkosten deutlich über jenen von anderen Bereichen wie den Rechtswissenschaften, den Wirtschaftswissenschaften oder den Geistes- und Sozialwissenschaften, die in der Regel nur geringe Investitionen für spezielle Infrastrukturprojekte benötigen.» (Bildungsfinanzen, BfS 2014, S. 25)